SV Großseelheim – Spvgg. 3:3 (2:1)
Eine respektable Leistung zeigte unsere Elf am Freitagabend in Großseelheim. Das wegen der Großseelheimer Kirmes vorgezogene Spiel wurde ein Krimi. Wie gewohnt wurde die Aufstellung im Gegensatz zum Spiel in Cappel wieder verändert. Sven und Lars nahmen die Plätze von Ingo und Marco ein. Der SV hatte wie bekannt, sein letztes Spiel gegen den SV Mardorf in überzeugender Manier mit 6:1 gewonnen. Ähnliches hatten sie sich wohl auch gegen uns vorgenommen. Bereits nach 6 Minuten legte der SV mit 1:0 vor. Im Mittelfeld konnte der Brasilianer Appel da Silva nicht direkt bei der Ballannahme gestört werden. Das nutzte er, um einen feinen Pass auf Tautermann zu spielen, der Dominik entwischt war und keine Mühe hatte zum 1:0 abzuschließen. Das fing ja gut an. Doch siehe da, nach 12 Minuten war Nicolai nach Zuspiel von André nicht zu halten und erzielte den Ausgleich. Damit war es auch mit der Überlegenheit der Großseelheimer zunächst dahin. Nicolai hatte in den nächsten 20 Minuten zwei Großchancen unsere Farben nach vorne zu schießen. Leider wurden diese überhastet vergeben bzw. über Torwart und Tor gelupft. In der 41. Minute konnte ein Angriff über links nicht unterbunden werden, das Zuspiel quer durch den Fünfer landete bei Tautermann und der gab mit seinem zweiten Treffer Dominik erneut das nachsehen. Mit 2:1 ging es in die Halbzeit. Ein Ereignis Mitte der ersten Halbzeit verdient noch Erwähnung. Bekanntermaßen hat Marcel immer gut meinende Ratschläge für den Schiedsrichter parat, die diese üblicherweise mit gelb kommentieren. Nicht so in diesem Spiel. Der Schiedsrichter raunzte Marcel stellvertretend für die ganze Mannschaft richtiggehend und für alle auf dem Sportplatz hörbar an, „hört auf mit dem Scheiß und spielt Fußball!“ Recht hatte er, auch wenn das eine ungewöhnliche Reaktion war. Der SV kam aus der Pause und machte weiter Druck. Es dauerte nicht lange und auf unser rechten Seite tat sich ein Loch auf, welches der SV zum 3:1 nutzte. Sollte es wieder eine Schlappe für uns geben? Die Mannschaft riss sich zusammen und konterte eiskalt. Zunächst gelang es immer besser, die Angriffe der Hausherren zu stoppen, insbesondere deren südamerikanische Wunderwaffe wurde gut gedoppelt und mit zunehmender Spieldauer wurde ihm die Lust am Fußball genommen. Sicher ein Verdienst von Marcel und Wolfgang die ihm fair zusetzten. In der 60. Minute dann das, was wir lange vermisst haben. Thomas fummelte sich auf der Linksaußenposition durch, servierte butterweich und Nicolai traf per Kopfball aus kurzer Entfernung. Das gab Hoffnung. In der 74. Minute war es dann soweit. Nicolai´s Schuß nach einem Freistoß für uns konnte von dem Torwart nur abgeklatscht werden. Der Abpraller fiel vor die Füße von Dominik und der jagte den Ball in die kurze Ecke. Da gab es nichts mehr zu halten. Leider häuften sich im letzten Spielabschnitt die harten Zweikämpfe die dann wieder zu einem Anstieg in unserem Kartenkonto führten. Beim SV traf es nur deren Sturmführer Appel. Bezeichnend das rüde, mit (dunkel)gelb quittierte einsteigen des Brasilianers in unserer Hälfte. Mit sehr guter Technik ausgestattet, gute Pässe auf Mitspieler spielend, selbst aber ohne erfolgreichen Abschluss, aber immer wieder fair gebremst und knapp vor einem Platzverweis, so seine persönliche Bilanz des Spieltags. In den letzten 5 Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse. Der Schiedsrichter hatte in der 85. Minute noch einen Spezialauftritt. Nicolai war auf der linken Seite auf und davon und wurde vom Schiedsrichter zurückgepfiffen. Dies um einen Einwurf für uns zu geben. Mit dem Pfiff wusste er, dass es die falsche Entscheidung war. Er entschuldigte sich bei Nicolai, eine große Geste, aber unser Vorteil war dahin. Danach hatte Thomas noch zwei hundertprozentige Chancen auf dem Fuß. Nach seiner eigenen Einschätzung, hätte er bei mehr Fitness mindestens einen auch im Netz untergebracht. Zumindest weiß er, woran es liegt. Auch Dominik hätte noch einen weiteren Treffer erzielen können. Großseelheim war stehend ko und wir hatten nicht das Glück, welches benötigt wird, damit auch mal ein Ball über die Linie rutscht. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie es noch kann. Den 3:1 Rückstand weggesteckt, weiter auf Angriff gespielt ohne die Abwehr aufzumachen. Das konnte sich sehen lassen. Bereits kommenden Samstag geht es zuhause gegen den derzeit auf einer Euphorie-Welle schwimmenden SV Mardorf. Nur über die knapp gewonnene Relegation in der Liga geblieben, kicken die auf einmal ganz weit oben in der Tabelle. Wir haben ja in der vorigen Saison alles getan, damit Mardorf in der Klasse bleiben konnte. Ein Remis zuhause (2:2) und eine Niederlage (1:0) in Mardorf schlugen zu Buche. Unsere Mannschaft wird alles daran setzen, das Spiel zu unseren Gunsten zu gestalten. Unsere Punkte benötigt der SV in dieser Saison nicht, wir sollten sie behalten. Ein gewonnenes Derby könnte zudem die Stimmung beim nachfolgenden Oktoberfest im Vereinsstadl merklich steigern. Glück auf, Spvgg.!