Enttäuschung pur
Heute ging es in Cölbe um ein Charakterspiel. Neustadt ist allen Mitbewerbern enteilt und nicht im Verdacht, noch irgendwo Punkte liegen zu lassen. Also sollte es für die Verfolger darum gehen, sich anständig in der Aufstiegsrunde zu verabschieden.
Nach passablen Beginn konnte sich Dennis in der 15. Minute rechts gegen zwei Cölber energisch durchsetzen und flach nach innen passen. Der Ball kam zu Robin und nach etwas Überlegung suchte er sich ne Ecke aus und traf zur 1:0-Führung. Nur wenige Minuten später wurde ein Freistoß der Hausherren per Kopf in die Mitte abgewehrt, erneut von Cölbe aufgenommen und ohne Gegenwehr aus 18 Meter in der Mitte unseres Tores versenkt. Ein Angriff über Dennis wurde in Minute 32 abgefangen, ohne großes Problem wurde mit 50 Meter Anlauf unsere Abwehr überlaufen und der Ball mit der Picke im langen Eck versenkt. Gegenwehr sieht anders aus. 10 Minuten später eine zu kurz geratene Kopfballrückgabe, der Cölber Spieler hätte den Braten gerochen und lupfte locker zum 3:1 über Ingo. Das war ein weiterer Spielzug in dem man erkennen konnte, dass das Laufspiel Fußball heute nicht unseres war.
Die zweite Halbzeit begann mit einem 3-fach Wechsel bei uns und einem weiteren Dämpfer. Marcel, Lars und Christoph sollten dem Spiel neuen Geist geben, aber das ging erstmal nach hinten los. Anstatt einen Einwurf in der eigenen Hälfte mit dem Prädikat „hoch und weit bringt Sicherheit“ zu versehen, sollte die Situation spielerisch gelöst werden. Raus kam ne Ecke für Cölbe. Der Ball flog quer durch den Strafraum, 3 unserer Spieler verpassten oder ließen passieren, dem Cölber Spieler war es egal, er traf zum 4:1. Damit war die Messe gelesen. Christoph hatte kurz darauf noch eine Kopfball-Chance, fand aber im gegnerischen Torhüter seinen Meister. Wir hatten zwar des öfteren den Ball im Mittelfeld, konnten aber keine ernsthafte Gefahr für die in allen Belangen überlegenen Hausherren heraufbeschwören. Ein Pfostenschuss von Nicolai war die kümmerliche Ausbeute. Die sich aufs Konterspiel reduzierenden Cölber gingen fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um, zum Glück für uns. In der 82. Minute war es vorbei mit Glück. Ein flotter Antritt des FV-Rechtsaußen war nicht zu stoppen, zack – lag der Ball zum 5:1 im Netz. In der 90. Minute gelang Nicolai auf Zuspiel von Till noch das 5:2 was aber die vielen mitgereisten Zuschauer nicht mehr aufheiterte.
Was die Mannschaft heute zeigte hatte mit Aufstiegsrunde und Selbstbewusstsein nichts, aber auch gar nichts zu tun. Bei jeder nicht gelungenen Aktion gingen sofort die Köpfe runter und Einsatzbereitschaft und füreinander einstehen war heute nicht gefragt. Eine postive Körpersprache war bei keinem Spieler zu sehen. Wenn sich das am Dienstag gegen die Eintracht Stadtallendorf fortsetzt, wird es bitter. Das heutige Spiel war hoffentlich der Tiefpunkt einer erwartungsvollen Saison. Es kann eigentlich nur besser werden. Auf geht’s, Spvgg.!
Unsere Reserve blieb heute auf dem Sofa. Neustadt gab uns aus Spielermangel eine Absage. Eine Absage wenige Stunden vor Anpfiff ist nicht besonders sportlich, sind doch alle Vorbereitungen für das Heimspiel längst abgeschlossen gewesen. Das Thema Mannschaftsgeist soll hier noch einmal angesprochen werden. Der Weg nach Cölbe war der Reserve genauso bekannt wie der Weg nach Roßdorf letzten Sonntag für die Erste. Das fällt auch bei den Zuschauern auf.