Historie
Unsere Vereinsgeschichte zum 85-jährigen Vereinsjubiläum in 2015
Das diesjährige Vereinsjubiläum ist Anlass, die Vereinsgeschichte mit ihren wesentlichen Daten seit Vereinsgründung im Zeitraffer aufzuzeichnen, um damit das Wirken all derer zu würdigen, die den Verein maßgeblich mitgestaltet haben und uns damit in diesem Jahr die Gelegenheit zum stolzen Rückblick auf 85 Jahre Vereinsgeschichte geben.
Im Jahre 1930 fanden sich mit Heinrich Briel, Georg Deuker, Peter Deuker, Ludwig Ebinger, Karl Lemmer, Wiegand Ludwig, Fred Rülf, Ludwig Schneider, Georg Schwarz, Jost Schwarz, Eckhard Stei und Kurt Vollmer eine Reihe junger sportbegeisterter Männer zusammen und gründeten die „Spielvereinigung 1930 Holzhausen“. Als Vereinsfarben wählte man Grün-Weiß.
Die Stumm‘sche Gutsverwaltung stellte ein Stück Land zur Verfügung, das in mühseliger Eigenleistung ohne Geldmittel zu einem recht brauchbaren Sportplatz hergerichtet wurde.
Bald wurde der Spielbetrieb im damaligen „Westdeutschen Spielverband“ aufgenommen, dem man sich bei Vereinsgründung angeschlossen hatte. Die erste Mannschaft begann in der untersten Verbandsklasse. Bald schloss sich auch eine Reserve- und Jugendmannschaft an. Außerdem betrieb der junge Verein mit Erfolg Leichtathletik, wie sich aus vorhandenen Urkunden nachlesen lässt.
Im Verein herrschte eine gute kameradschaftliche Zusammenarbeit und es zeigte sich eine erfreulich aufstrebende Tendenz. Immer mehr junge Männer schlossen sich dem Verein an und beteiligten sich an sportlichen Wettkämpfen. Begeisterung und Kameradschaft waren vorbildlich. Die Vereinsführung wechselte zwar des Öfteren, was sich aber keinesfalls nachteilig auf das Vereinsleben auswirkte. Die Mitgliedsbeiträge waren seinerzeit sehr gering. Fahrtkosten entstanden keine, da die Fahrten zu den Auswärtsspielen nur mit Fahrrädern durchgeführt wurden!
Der Verein verzeichnete eine stete Aufwärtsentwicklung, bis sich die politische Lage im damaligen Deutschland total veränderte. Das Vereinsleben erlitt einen jähen Schlag. Viele Sportler taten Dienst in der Partei und ihren Gliederungen. Das wirkte sich auf den Spielbetrieb aus. Es war schwer, die Mannschaften vollzählig zu bekommen. Nach Ausrufung der allgemeinen Wehrpflicht kam der Spielbetrieb teilweise zum Erliegen, der Spielbetrieb im Verband hörte ganz auf.
Der schlimmste Schlag wurde dem Vereinsleben versetzt, als der 2. Weltkrieg ausbrach. Fast alle Vereinsmitglieder wurden zum Kriegsdienst herangezogen, und das Vereinsleben ruhte gänzlich. Als dann der schreckliche Krieg beendet war, waren viele unserer Kameraden gefallen, vermisst oder in Gefangenschaft verstorben.
Nach Kriegsende wurde bald wieder mit dem Spielbetrieb begonnen. Es waren in ersten Linie Sportkameraden, die den Krieg überstanden hatten, die den Anfang machten. Zu ihnen gesellte sich eine Reihe junger Sportkameraden. Als Sportgelände wurde uns von der damaligen Militärregierung durch ihren Treuhänder ein Geländestück im ehemaligen von Stumm‘schen Schlosspark zur Verfügung gestellt.
Bald wurde der Verein auch wieder offiziell ins Leben gerufen, der aber durch Erlass der Militärregierung seinen alten Namen nicht annehmen durfte. Auch hier waren es fast ausschließlich ältere Sportkameraden, die in der Vereinsführung tätig waren. Sie sorgten dafür, dass (nach Ablösung der Militärregierung) der Verein seinen alten Namen wieder annahm.
Schwierigkeiten bereitete dem Verein die Beschaffung von Sportkleidung, Schuhen und Fußbällen. Doch Freunde und Gönner halfen hier, so gut es ging. Das Vereinsleben nahm einen steilen Aufstieg. Zeitweise spielten 4 Fußballmannschaften und auch eine Damen-Handballmannschaft. Die Mannschaften wurden verstärkt durch Kameraden und Kameradinnen, die ihre Heimat verloren hatten oder nicht dorthin zurückkehren konnten.
Auch kulturell war der Verein rege. In den Wintermonaten wurde Theater gespielt, Familienabende abgehalten und Filme vorgeführt. Die Abende waren immer gut besucht, der Saal im Gasthaus Otto oder im Gasthaus Preiß immer gefüllt, so dass sich Einheimische und Flüchtlinge kameradschaftlich und auch menschlich näher kamen.
Erste sportliche Erfolge konnten verzeichnet werden, die Jugendmannschaft wurde im Spieljahr 1948/49 Gruppensieger.
Die Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen vom 28. bis 30. Mai 1955 hatte ihren besonderen Höhepunkt durch die Weihe der neu angeschafften Vereinsfahne. Das damalige Fest fand auf der Weide hinter dem Gutshof statt, und bereits damals wirkten alle Ortsvereine bei dem Festkommers mit.
Die Anhänger des Zelluloid-Balles gründeten 1957 die Tischtennis-Abteilung die einen stetigen Aufschwung mit teilweise grandiosen Erfolgen verbuchen durfte.
1962 gelang der 1. Senioren-Fußballmannschaft unter Trainer Günther Starostzik mit den Spielern Otto Schomber, Gotthard Hofmann, Heinrich Stieler, Rolf Better, Hans Faulstich, Hans Briel, Siegfried Baldreich, Heinz „Bobby“ Krieger, Johann Matthäi, Heinz Heilmann, Klaus Theis, Horst Kulak, Johannes Rink, Alfred Schober und Helmut Schmidt der Aufstieg in die A-Klasse.
Der Jugendfußball hatte in 1962/63 eine Sternstunde: es gelang der bis dahin größte Erfolg: die Mannschaft wurde Kreismeister der A-Jugend. Peter Hame, Reinhard Münn, Heinrich Bodenbender, Wilhelm Bodenbender, Erhard Dörr, Hans Michel, Manfred Stockerl, Hermann Ebinger (Blocks), Hans Ebinger (Kutschersch), Jürgen Mahla, Werner Brixel, Konrad Oeste, Hans Emmerich und Peter Vollmer waren die Spieler, die unter Trainer Johannes Stei die Kreismeisterschaft gewannen. Viele dieser Spieler rückten dann in die 1. Mannschaft auf und waren lange Zeit zusammen mit den Spielern der Aufstiegsmannschaft das Aushängeschild des Vereins.
Nach 1-jähriger Zugehörigkeit musste sie im Rahmen einer neuen Klasseneinteilung, obwohl sie einen guten Mittelplatz belegte, wieder in die B-Klasse absteigen. Nach erneuter Qualifikation stieg sie erneut in die A-Klasse auf, wo sie längere Jahre eine gute Rolle spielte, bis sie wieder in die B-Klasse abstieg. Spieler der Aufstiegsmannschaft 1963 waren Otto Schomber, Werner Brixel, Rolf Better, Gotthard Hofmann, Helmut Schmidt, Georg Deuker, Siegfried Baldreich, Karl-Heinz Ebinger, Johann Matthäi, Fritz Krebs, Peter Vollmer und Hans Emmerich.
Die nachfolgende Spielerdecke war dünn, daher ging man 1965 mit dem Nachbarverein aus Roßdorf im Jugendbereich eine erste Fusion ein. Die anfängliche Besserung des Spielbetriebes kam jedoch sehr schnell wieder zum Erliegen, so dass bereits 1966/1967 der Zusammenschluss wieder aufgehoben wurde. In dieser Zeit übernahm Siegfried Baldreich als Jugendtrainer die Ausbildung der Jugendspieler. Ein feiner Erfolg für die jungen Fußballer war das Erreichen der Endrunde im Fußballkreispokal in Niederwald. Einigen hoffnungsvollen Talenten gelang danach im Seniorenalter, zum Leidwesen der Vereinsanhänger, der Sprung zu höherklassigen Mannschaften. Die Namen der Spieler Reinhard Grün, Horst Grün und Manfred Grün haben in Fußballerkreisen noch heute einen guten Klang.
Eine weitere, bis heute aktive Gruppe, bildete sich 1968 – die Damengymnastik-Abteilung. Gründerinnen waren Gerda Brunner, Marlene Deuker, Hanni Dörr, Anna Grün, Elisabeth Grün, Marie Hahn und Anneliese Stöcker. Erste Trainerin war Wilma Fischer. Besonders hervorzuheben ist die Kontinuität, die diese Abteilung auszeichnet. War einst Elisabeth Grün eine der Gründerinnen und spätere Abteilungsleiterin, so hat die Tochter Rosi Zweckerl ebenfalls als Abteilungsleiterin die Begeisterung auf ihre Tochter Katja vererbt. Katja ist seit dem 25. Januar 2002 amtierende Leiterin der rührigen Gruppe.
Mitte der 70-iger Jahre wurde die Spvgg. durch eine spielstarke Mannschaft aus Mädchen und jungen Frauen im Damenfußball vertreten. Anfangs belächelt, entwickelten die jungen Damen sehr bald ein beachtliches Spielvermögen, welches 1978 mit dem Gewinn des Kreispokals und der Kreismeisterschaft unter dem Trainergespann Jürgen Wagner und Robert Stieler seine Bestätigung fand.
Der Bau der Mehrzweckhalle in 1975 ermöglichte als neue Heimat für Training und Spielbetrieb der Tischtennisabteilung einen steilen Aufstieg. Nach fast 2 Jahrzehnten Tischtennisspiel unter teils sehr schwierigen räumlichen Bedingungen wirkte der Umzug in die neue Mehrzweckhalle auf alle Aktiven und Verantwortlichen der Tischtennis-Abteilung wie eine Befreiung, denn nun begann eine sich über ein Jahrzehnt erstreckende nicht vorhersehbare Erfolgsgeschichte, die Rauischholzhausen als Tischtennishochburg weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt machte. Hauptverantwortlich für diesen steilen Aufstieg war das Glanzstück der Tischtennis-Abteilung, „Schorsch Deukers Talentschuppen“. Erster Höhepunkt war am 9. Oktober 1979 in Selters der Gewinn der Hessischen Mannschaftsmeisterschaft der Männlichen Jugend mit den Spielern Jürgen Eismann, Heinrich Wagner, Hans-Dieter Groß und Bernd Wagner. Daran schloss sich am 7./8. Juni 1980 in St. Ingbert der Gewinn der Hessischen Meisterschaft der Weiblichen Jugendmannschaft (Beate Deuker, Steffi Rinn, Marion Grün, Sabine Briel und Carola Rink) an. Doch damit nicht genug. Am 13./14. Juni 1981 gewannen die 4 Meisterinnen zusätzlich zur Hessischen auch noch die Südwestdeutsche Meisterschaft, den damals höchsten Mannschaftstitel bei der Jugend. Doch auch damit gab sich der „Meistermacher Schorsch“ nicht zufrieden. Im Mai 1983 führte er die Mädchenmannschaft mit Tanja und Kristina Fleischhauer, Gabriele Schmitt und Mareile Bast sowohl zur Südwestdeutschen Pokal- wie auch zur Mannschaftsmeisterschaft der Schülerinnen. Im Seniorenbereich war das Spieljahr 1984/85 das erfolgreichste seit der Gründung im Jahr 1957, denn mit den der Jugend entwachsenen Mädchen und Jungen schaffte die 1. Damenmannschaft den Aufstieg in die Hessenliga und die 1. Herrenmannschaft den Aufstieg in die Gruppenliga. In den Jahren 1980 bis 1982 wurde die Spvgg. als Ausrichter von drei Tischtennis-Großveranstaltungen bekannt. Für die vorbildliche Ausrichtung sowie den reibungslosen und gelungenen Ablauf erhielt Chef-Organisator Georg Deuker mit seinem kompetenten Helferstab Bernd Bast, Siegfried Baldreich, Heinrich Sauer, Jürgen Franke, Helmut Frenzl, Bernd Lauber und den vielen ungenannten Helferinnen und Helfer viel Lob und Anerkennung von allen Seiten.
Eine weitere Gemeinschaft von Sportkameraden bildete sich durch die nunmehr sehr guten Spielmöglichkeiten in der Mehrzweckhalle – die Hobbygruppe.
Training und Heimspiele der Fußballmannschaften wurden bis 1981 auf dem im wunderschönen Schlosspark gelegenen Sportplatz ausgetragen. Damals war es wichtig, bei einem Höhenunterschied von über 2 Meter in der Länge des Platzes, in der 1. Halbzeit „bergauf“ zu spielen. Mit Unterstützung der eigenen Zuschauer und „bergab“ in der 2. Halbzeit, konnte manches Spiel gewonnen werden. Die Umkleideräume bestanden damals aus einer Holzbaracke, die durch die guten Beziehungen des Ehrenvorsitzenden Kurt Vollmer erstanden wurde. Die Spiele in unserem „Parkstadion“ hielten auch immer wieder Besucher des Schlossparks zum Zuschauen an.
Im Jahre 1981 ging dann ein langjähriger Wunschtraum der Spvgg. in Erfüllung. Die neue Sportplatz-Anlage wurde am 3. November 1981 in Anwesenheit von Staatsminister a.D. Hans-Heinrich Bielefeld, Herrn Bürgermeister Otmar Wiegand und zahlreichen Gästen aus Politik und Sport mit dem Eröffnungsspiel VfB 1900 Gießen gegen eine Ebsdorfergrund-Auswahl eingeweiht. Premiere hatte dabei auch die vom Verein in Eigenleistung errichtete Flutlichtanlage. 500 Zuschauer waren an diesem kühlen Herbstabend erschienen und sahen einen 2:0 Sieg des Hessenligisten über die Ebsdorfergrund-Auswahl, die von Jochen Dietrich (Dreihausen) und Heinrich Stieler (Rauischholzhausen) betreut wurde. Ausgerechnet dem Rauischholzhäuser Manfred Grün, der seinerzeit im Trikot des VfB Gießen spielte, war es vergönnt, nach nur 100 Sekunden Spielzeit das 1:0 und damit das erste Tor auf dem neuen Sportplatz überhaupt, zu erzielen.
Mit der neuen Sportplatz-Anlage konnte auch das spielerische Niveau verbessert werden. 1986 erlebte die Fußball-Abteilung einen jähen Einbruch. Aufgrund einer zu dünnen Spielerdecke musste der Spielbetrieb vom 1. Januar bis 1. Juni abgemeldet werden. Aber schon in der darauf folgenden Saison war der Verein wieder in der Lage, eine 1. und 2. Senioren-Mannschaft zur aktiven Teilnahme in der Spielklasse Marburg B1 zu melden.
1982 konnten wir unser kleines Sportheim einweihen. In den darauf folgenden Jahren wurden in Eigenleistung eine Gerätehalle und ein neuer Verkaufsraum errichtet.
Eine Neuauflage erlebte der Jugendfußball in der Saison 1982/1983. Es wurde wieder eine Jugendspielgemeinschaft mit Roßdorf und Amöneburg eingegangen. In der A-Jugend spielten Jörn Bast, Roland Better, Karl-Heinz Battenfeld, Uwe Gelzhäuser, Rainer Emmerich und Markus Heinl. Aus dieser Zeit rühren die bis heute ununterbrochen guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu dem RSV Roßdorf.
Seit Anfang der achtziger Jahre spielt eine weitere Gruppe von Mitgliedern in der Schulsporthalle in Heskem Volleyball.
Mit Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989 wurde, unter maßgeblicher Unterstützung der Sportkameraden Horst Brunner und Tilo Witt Freundschaft mit den Sportkameraden des ESV Falkenberg geschlossen. Die regelmäßigen gegenseitigen Besuche waren Höhepunkte im Vereinsleben der beiden Sportvereine.
Überhaupt sollen an dieser Stelle die vielfachen Kontakte und guten Beziehungen zu den Sportvereinen aus der näheren und ferneren Umgebung Erwähnung finden. Besonders hervorzuheben sind dabei die Kontakte zu Tennis Borussia Berlin Anfang der Sechziger Jahre, die Freundschaftsspiele mit den Sportkameraden aus Düsseldorf und Holland Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger Jahre. Der damalige Vorsitzende – und spätere Ehrenvorsitzende – Hans Vogel war ein stetiger Förderer dieser Begegnungen.
Nach einer Vorplanung zur Erweiterung der 1975 errichteten und bereits 1990 in einem 1. Bauabschnitt erweiterten Mehrzweckhalle konnte im Juni 1995 mit einem 2. Bauabschnitt begonnen werden. Durch beachtliche Eigenleistung vieler Vereinsmitglieder unter maßgeblicher Beteiligung von Ortsvorsteher Helmut Vogler, Peter Lemmer und Dieter Grun, war der Anbau 1997 so weit fertig gestellt, dass die neu geschaffenen Räume ihrer Bestimmung als Schiedsrichter- sowie Sanitär- und Umkleideraum übergeben werden konnte. Die Spvgg. stellte mit der Umsetzung des zweiten Bauabschnittes ihre Bedürfnisse nach einem eigenen Vereinsheim zurück.
1992 wurde die bestehende JSG Amöneburg/Roßdorf/Rauischholzhausen, um die Vereine Mardorf und Erfurtshausen erweitert. Diese große Spielgemeinschaft hatte zeitweise über 160 Jugendspieler zu betreuen. Unsere Jugendfußballer blieben bis 1998 in der Spielgemeinschaft um sich dann neu zu orientieren und mit den Gleichaltrigen aus Beltershausen, Moischt und Wittelsberg neue Erfolge zu suchen.
Sportbegeisterte Eltern initiierten 1996 das Kinderturnen. Mittlerweile hat sich dieses Angebot fest in den Vereinsablauf integriert und bietet über die Ortsgrenzen hinaus die Übungs- und Spielstunden an.
Nach vielen Jahren in der B-Klasse konnten 1999 die Fußballer Hans-Jürgen Stieler, Dieter Stieler, Roland Better, Dirk Faulstich, Holger Forell, Horst Grün, Werner Fey, Peter Schreiner, Matthias Wenning, Martin Clasani, Manfred Clasani, Bernd Ruppersberg, Michael Traut, Armin Heiner, Matthias Fach und Spielertrainer Olf Lorch den Aufstieg in die A-Klasse feiern
Zur Sicherung und Fortführung des Seniorenfußballes beschloss die Mitgliederversammlung in 2001 eine Fußballspielgemeinschaft (FSG) mit dem Nachbarverein TSV Wittelsberg einzugehen. Dieser Zusammenschluss wurde von beiden Vereinen als einzig richtige und zukunftsweisende Entwicklung erachtet.
Im Frühjahr 2004 fanden sich junge Mädchen und Jungen zusammen um als HipHop-Gruppe die Vereinsgeschichte um einen zusätzlichen Mosaikstein zu erweitern. Der erste öffentliche Auftritt der aus 11- bis 15-jährigen Mädchen und Jungen bestehenden Gruppe fand bei der Tanz-Matinee 2004 in Heskem statt.
In der Pfingstwoche 2005 konnte die Spvgg. ihr 75-jähriges Jubiläum feiern. Die Festwoche begann mit einem Volleyballturnier in der Mehrzweckhalle. Tags darauf wurde von der Tischtennisabteilung ein Tischtennispokal mit befreundeten Mannschaften ausgespielt. Der Pfingstsamstag war dem Festgottesdienst mit einer Kranzniederlegung und dem Festkommers vorbehalten. Leider spielte das Wetter nicht mit. Der geplante Fußweg von der Kirche zum Festplatz unter Begleitung eines Spielmannszuges aus Erfurtshausen musste ausfallen. Dafür empfing uns der Spielmannszug in der Mehrzweckhalle mit einem Platzkonzert.
Der Gesangverein „Eintracht“ 1888 Rauischholzhausen eröffnete mit einem Liedvortrag die Abendveranstaltung. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Andreas Schulz fanden sich viele Gäste und Mitglieder der Spvgg. ein, um die Grußworte von Staatsminister Dr. Christean Wagner, Landrat Robert Fischbach, Dr. Franz Nitsch (für Landessportbund und Sportkreis Marburg), Kreisfußballwart Peter Schmidt, Kreiswart Tischtennis Dieter Kling und Helmut Vogler (Ortsvorsteher und für Ortsvereine), zu hören. Insgesamt 31 Ehrungen wurden an diesem Abend vorgenommen. Das zweistündige Programm wurde sportlich begleitet durch Tanzeinlagen unserer Tanzgruppen „black sheep´s“ und „Starlights“. Mit einigen Tanzrunden klang der Kommers aus. Der Sonntag war geprägt von einem Jugend-Fußballturnier und einem Jedermann-Fußballturnier der Ortsvereine. Der Frühschoppen am Montagmorgen war dann der letzte Höhepunkt eines schönen Jubiläums. Hervorzuheben war, dass auf besondere Einladung des Festausschusses die ehemaligen Fußballspieler der Meistermannschaften 1962/63 zum Frühschoppen zusammenkamen und mit vielen anderen ehemaligen Fußballern ein feucht-fröhliches Wiedersehen feierten. Für viele Teilnehmer dieser Veranstaltung wird dieses Zusammentreffen ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
Nach 5 Jahren wurde im Jahr 2006 die FSG mit dem TSV Wittelsberg auf Beschluss einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung der Spvgg. beendet. Nicht überbrückbare Differenzen in der finanziellen Ausgestaltung des Spielbetriebes waren Ursache der Trennung.
In der Spielzeit 2006/2007 (1. Saison nach der FSG) stellte die Spvgg. 2 Seniorenmannschaften in der B-Klasse Marburg Süd. Trainer und Motor des neuformierten Fußball-Spielbetriebs war Frieder Deubert mit Unterstützung durch Ewald Schubert als Abteilungsleiter Fußball. Damit begann ein nicht vorhersehbarer, erfolgreicher Aufschwung des Fußballs.
In 2007 wurde zu Ehren von 50 Jahre Tischtennisabteilung mit einem Einladungs- und Ehemaligenturnier und einem großem Kommersabend gebührend gefeiert. Alle ehemaligen und aktiven Spieler waren eingeladen. Sehr viele Spielerinnen und Spieler kamen zusammen, um die vielen Erfolge Revue passieren zu lassen. In Anwesenheit von Dr. Norbert Englisch (Präsident Hessischer Tischtennis Verband) und Dieter Kling (Kreiswart Tischtennis), Inge Sauer (Landessportbund / Sportkreis Marburg), Bürgermeister Andreas Schulz und Ortsvorsteher Helmut Vogler durfte der Vorsitzende Dieter Grün und Abteilungsleiter Georg Hoffmann zahlreiche Gäste in der festlich geschmückten Mehrzweckhalle begrüßen. Der Kommersabend war Höhepunkt der Jubiläumsfeier.
Die Mitgliederversammlung am 9. Februar 2008 gab dem Vorstand den Auftrag die Planung eines Rasenplatzes in Angriff zu nehmen. Das Land Hessen hatte ein Investitionsprogramm in Höhe von zwei mal 5 Millionen Euro für Sanierung von Sportstätten bereitgestellt. Nach Vorgesprächen mit Gemeinde, Sportkreis und Landkreis wurde der Antrag auf Bezuschussung aus dem Sonderprogramm „Sportland Hessen“ im Juli 2008 eingereicht.
Mit Beginn der Spielsaison 2008/2009 meldete die Tischtennisabteilung zwei Senioren und eine Schülermannschaft für den Spielbetrieb an.
Die emsige und rührige Damengymnastik feierte im Oktober 2008 das 40-jährige Bestehen mit einem zweitägigen Jubiläumsfest. Neben zahlreichen Mitgliedern und deren Familien wurden zahlreiche Ehrengäste von Abteilungsleiterin Katja Zweckerl-Jura begrüßt. Besonders gedankt wurde Marlene Deuker, Elisabeth Grün, Marie Hahn, Anneliese Stöcker als Gründungsmitglieder und Wilma Fischer als erste Trainerin der Gymnastikfrauen.
In der Tischtennissaison 2008/2009 beherrschten beide Herrenmannschaften der Spvgg. ihre Klassen. Die 1. Mannschaft wurde in der Besetzung Manfred Hahn, Roland Better, Heinrich Sauer, Georg Hoffmann, Gotthard Bietz und Gotthard Zweckerl Meister der 1. Kreisklasse Südost und stieg in die Kreisliga auf. Im Januar 2009 gewann sie in der Besetzung Manfred Hahn, Roland Better und Gotthard Zweckerl auch noch den Kreispokal der 1. Kreisklasse und erreichte auf Bezirksebene hinter der TSG Eschenstruth II den 2. Platz. Als überlegener Meister der 3. Kreisklasse Südost stieg die 2. Mannschaft, die erstmals nach fast 10 Jahren wieder mit einer 6-er Mannschaft antreten konnte, im Jahr 2009 in der Besetzung Heinrich und Helmut Luzius, Siegfried Baldreich, Kai Müller, Harald Jaworek, den Neuzugängen Michael Schuchhardt und Lars Klages sowie Nachwuchsspieler Julian Better in die 2. Kreisklasse Südost auf. Im Jahr 2008 startete die Tischtennis-Abteilung mit Thomas Cerncic als Jugendwart und der Meldung einer Schülermannschaft zur Verbandsrunde den Neuanfang der Jugendarbeit, die mit der Vizemeisterschaft der Schüler 2009/2010 und der Meisterschaft der Männlichen Jugendmannschaft 2012/2013 ihre größten Erfolge feierte.
Am 30. April 2009 überreichte Staatssekretär Dr. Thomas Schäfer den Förderbescheid für den lange ersehnten Sportplatzumbau in einen Rasenplatz. Bürgermeister Andreas Schulz übergab die von der Gemeinde bewilligte Förderung. Weitere Gäste bei der Übergabe waren Ortsvorsteher Helmut Vogler, vom Sportkreis Marburg Dr. Franz Nitzsch und Hermann Brand, Dr. Christean Wagner und Stefan Heck, Altbürgermeister Otmar Wiegand, ehemalige und alle aktiven Vorstandsmitglieder der Spvgg. sowie zahlreiche Vereinsmitglieder aus allen Abteilungen des Vereins. Damit begann eine Richtungsweisende Maßnahme für die Fußballabteilung der Spvgg.
Gegen den TSV Weipoltshausen wurde am 24. Mai 2009 das letzte Heimspiel auf dem Sportplatz ausgetragen. Mit einem 7:2 Sieg wurde die „Ära Hartplatz“ beschlossen.
Manfred Grün war als Spieler der ersten Stunde und auch Spieler der letzten Stunde auf dem Hartplatz dabei. 28 Jahre Hartplatz gehörten damit der Geschichte an.
Das letzte Spiel der Saison 2008/2009 entschied über Meisterschaft und Relegation in der B-Liga Marburg II. Mit einem Bus und unter Begleitung vieler Anhänger und Fans konnten wir unsere selbst gesteckten Ziele bei dem Auswärtsspiel in Marburg nicht verwirklichen. Unsere Fußballer mussten die Überlegenheit des 1. FC Waldtal anerkennen und sich trotz zweimaliger Führung durch Olf Lorch und Marco Schubert am Ende mit 6:2 geschlagen geben. Dadurch verloren wir die Meisterschaft und zugleich den Relegationsplatz. Eine euphorische Hinreise wurde durch eine ernüchternde Heimreise abgelöst. Der Aufstieg war nah, aber die Hände blieben leer. Meister und Direktaufsteiger war somit der 1. FC Waldtal.
Der traditionelle Familienwandertag wurde am 21. Juni 2009 gemeinsam mit dem bisherigen alleinigen Veranstalter OHGV ausgerichtet. Leider blieb es eine einmalige Veranstaltung.
Der 24. Juni 2009 war der Beginn der Umbauarbeiten vom Hartplatz zum Rasenplatz. Fa. Schmitt-Sportstättenbau aus Langgöns hatte den Auftrag zum Umbau erhalten. Nach vielen Irrungen und Wirrungen bezüglich festgestellter Altlasten unter dem Sportplatzgelände sollte nun ein Rasenplatz entstehen.
Die Deckschicht des Hartplatzes wurde nach Beltershausen „verkauft“. Für die Übernahme der Transportkosten erhielt der SV Beltershausen den Deckbelag für seinen ebenfalls neu geschaffenen Trainingsplatz. Nachdem eine spezielle Rasentragschicht, produziert in einem Erdwerk bei Koblenz, eingebaut wurde, konnte am 6. Juli 2009 der neue Rasen ausgesät werden. Zeitgleich damit, begann eine Zeit, in der durch sehr viel engagierte Mitarbeit der Vereinsmitglieder das Sportplatzumfeld neu gestaltet wurde. Auch beteiligten sich sehr viele Mitglieder der Spvgg., sowie dem Verein freundlich zugewandte Bürger von Rauischholzhausen und Firmen mit Spenden, um das ehrgeizige Projekt auch finanziell zu unterstützen.
Die formelle Übergabe erfolgte am 25. September 2009. Die Aktiven konnten es kaum abwarten und absolvierten ein erstes Training auf dem neuen Platz.
So richtig ernst wurde es dann am 11. Oktober 2009. Die ersten Pflichtspiele wurden auf dem neuen Rasenplatz gegen den TSV Moischt bestritten. Den Auftakt machte die Reserve in der Aufstellung Frank Müller, Daniel Fischer (Ersatz), Matthias Wenning, Horst Grün, Lars Krause, Frank Heckmann, Manfred Grün, Frank Katillus (Spielführer), Sinan Schwarte, Olf Lorch, Markus Schäfer und Jeffrey Stuart. Nach einem durch Frank Katillus vergebenen Elfmeter ging der TSV Moischt in Führung. Den Ausgleich, und damit das erste Tor für die Spvgg. auf dem neuen Platz erzielte Manfred Grün. Manni hatte, wie in der Chronik an früherer Stelle bereits nachzulesen, auch das erste Tor auf dem 1981 eingeweihten Hartplatz geschossen. Eine sensationelle Wiederholung und ein Rekord für die Ewigkeit.
Die 1. Mannschaft wurde von Trainer Frieder Deubert wie folgt auf das Spielfeld geschickt: Sven Lesch, Manuel Better, Johannes Fischer, Florian Heckmann, Tobias Münn, Patrick Römer, Marco Schubert, Klaus Schütz, Eugen Simonow, Marcel Zimmer und als Mannschaftskapitän Kai Zweckerl. Als Ersatzspieler kamen Stefan Rumpf und Tim Trinkl zum Einsatz. Ein gutklassiges Spiel B-Liga-Spiel endete nach zwei Toren von Klaus Schütz und einem Treffer von Johannes Fischer bei zwei Gegentreffern vom TSV Moischt mit 3:2 für die Spvgg. Die Premiere auf dem neuen Sportplatz war gelungen!
Die offizielle Einweihung sollte gemäß Beschluss des Vorstandes erst 2010 im Rahmen des 80jährigen Vereinsjubiläums erfolgen.
Am 12. Oktober 2009 begannen die Modernisierungsarbeiten an der Mehrzweckhalle. Eine schwere Wirtschaftskrise die in 2008 mit vielen Turbulenzen an den Aktienmärkten die finanzielle Ordnung in vielen Ländern der Welt durchrüttelte, war Anlass für die Bundesregierung ein Konjunkturprogramm großen Ausmaßes auf die Beine zu stellen. Aus den Mitteln dieses Programms stellte die Gemeinde Ebsdorfergrund einen ansehnlichen Betrag für die Renovierung der in die Jahre gekommenen MZH bereit. Neben vielen Modernisierungen an Heizung und Lüftung, wurden neue Fenster eingebaut und ein neuer roter Fußboden verlegt.
Das Projekt Sportplatz konnte nach beanstandungsloser Prüfung des Verwendungsnachweises durch das Regierungspräsidium Gießen am 09.12.2009 abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten des Umbaues beliefen sich auf 122.203,88 Euro.
Die umsichtige Planung und stetige Ausgabenkontrolle beim Bau des Sportplatzes ermöglichte es, zum Abschluss des Jahres noch einen neuen Rasentraktor mit Hochentladung zu erwerben. Nach intensiver Geräteprüfung unter realistischen Bedingungen auf dem neuen Sportplatz erhielt die Fa. Schreiner aus Steffenberg den Auftrag zur Lieferung.
Nachdem das Land Hessen für das Jahr 2010 noch einmal 5 Millionen Euro für die Sanierung und Erweiterung von Sportanlagen bereitstellte, begannen im Dezember 2009 erste Planungen zur Erweiterung des bestehenden Vereinsheims.
Zur Freude aller Beteiligten konnte der Vorstand auf der Mitgliederversammlung 2010 vermelden, dass das „Projekt Rasenplatz Rauischholzhausen – Für die Zukunft des Fußballspielbetriebs“ vollständig abgeschlossen und der Verein zudem schuldenfrei sei.
Der 50. Hessentag in Stadtallendorf war am 29. Mai 2010 Plattform für eine Tanzeinlage der „Starlights“. Wenige Vereine der Region hatten Gelegenheit, sich aktiv vor vielen Besuchern des Hessentags zu zeigen, die Spvgg. war dabei.
Das 80-jährige Jubiläum wurde am 5. und 6. Juni 2010 in kleinerem Rahmen gefeiert. Beginnend mit einem Training der E-/F-Jugend unter Anleitung von erfahrenen DFB-Trainern, wurde das Festwochenende eröffnet. Die offizielle Platzeinweihung erfolgte am 5. Juni 2010 bezeichnenderweise mit einem Jugendspiel. Im Anschluss an das Jugendspiel trafen ehemalige und aktuelle Seniorenspieler der Spvgg. zu einem freundschaftlichen Vergleich aufeinander. Anlässlich der Platzeinweihung wurden verdiente Mitglieder vom Hessischen Fußball Verband geehrt. Weitere Ehrungen vom Landessportbund, Hessischen Turnverband, Hessischen Tischtennisverband, Sportkreis Marburg und Verein waren Auftakt eines kleinen Kommerses am Samstagabend. Der Samstag klang mit einem Dämmerschoppen aus.
Am Sonntag schloss das Jubiläum mit einem Kinder- und Familientag. Der Turnbus der Hessischen Turnjugend machte Station auf dem neuen Sportplatz und animierte die Kinder zum mitmachen. Eine Familienolympiade wurde eingerahmt von zwei Schnupperangeboten Nordic Walking und einer Showtanz-Aufführung der „Rainbow Kids“, Tanzgruppe der Spvgg.
Am 14. Oktober 2010 unterzeichnete die Spvgg. auf Vorstandsbeschluss als einer der ersten Vereine im Landkreis die Charta zur Nachhaltigkeit. Für ihre Mitgliedschaft bei der Initiative „Hessen aktiv: 100 Sportvereine für den Klimaschutz“ wurde die Spvgg. vom Land Hessen und Landessportbund Hessen ausgezeichnet.
Viele Veranstaltungen prägten in 2011 das Vereinsleben. Weiberfasching, Maifrühschoppen, Fußballturniere, Dämmerschoppen, Autofreier Sonntag, 1. Oktoberfest, der ersten Teilnahme am Weihnachtsmarkt als Mitveranstalter und Weihnachtsfeier des Gesamtvereins.
Im April 2011 übernahm Olf Lorch die Aufgabe als Platzwart.
Die demographische Entwicklung im Jugendfußball brachte 2011 die Beendigung der JSG Beltershausen/Moischt/Wittelsberg/Rauischholzhausen mit sich.
Die Vereine (Stammvereine) TSV Schwarz Weiß Ebsdorf e.V., Hachborner SV e.V., RSV Heskem 1926 e.V., TSV Leidenhofen e.V., TSV 1921 Moischt e.V., Spvgg. 1930 Rauischholzhausen e.V. und TSV 1912 Wittelsberg e.V. schlossen sich am 19. April 2011 zu dem JFV (Junioren-Förder-Verein) Ebsdorfergrund zusammen.
Logisch und konsequent sollte den fußballbegeisterten Mädchen eine Plattform angeboten werden, auf der sie nach dem Erreichen des B-Jugend-Alters ihrer Leidenschaft Fußball frönen können. Im Jahr 2012 wurde die FSG (Frauen-Fußball-Spielgemeinschaft) Ebsdorfergrund gegründet. Stammvereine waren VfL 09 Dreihausen e.V., TSV Schwarz Weiß Ebsdorf e.V., Hachborner SV e.V., RSV Heskem 1926 e.V., TSV Leidenhofen e.V., TSV 1921 Moischt e.V., Spvgg. 1930 Rauischholzhausen e.V. und TSV 1912 Wittelsberg e.V.
Der Weiberfasching erlebte in 2013 seine 11. und vorläufig letzte Auflage. 11 Jahre lang war der Weiberfasching in Rauischholzhausen und im Landkreis eine feste Größe. Getragen und ausgerichtet von der Damengymnastik unter der Leitung von Katja Zweckerl-Jura kamen jedes Jahr Hunderte von feierwilligen „Weiber“ in die immer wieder toll dekorierte Mehrzweckhalle. Die Anforderungen an Planung und Organisation waren zuletzt nicht mehr zu stemmen, so dass der Vorhang fiel. Diese Tradition wird sicher wieder in kleinerem Rahmen stattfinden, so wie es die Damengymnastik vor vielen Jahren im Gasthaus Preiß getan hat.
Die 1. Herrenmannschaft im Tischtennis erlebte in 2013 einen neuen Höhenflug. Sie stieg in die Bezirksklasse auf. Dazu errang die Männliche Jugendmannschaft in ihrer Gruppe die Meisterschaft.
In Vorbereitung auf das 40-jährige Jubiläum der in 1974 errichteten Mehrzweckhalle übernahmen Vereinsmitglieder im August 2013 den Fassadenanstrich der Mehrzweckhalle.
Die Mitgliederversammlung 2014 beauftragte den teils neu gewählten Vorstand, die Fördermöglichkeiten auszuloten und den Umbau des Vereinsheims weiter voran zu treiben.
Im Sommer 2014 nahmen die Fußballer den Aufstieg in die A-Klasse ins Visier. Nahezu alle Rauischholzhäuser Fußballer waren wieder Spieler der Spvgg. Mit einem neu formierten und erweiterten Spielausschuss und einem 4-tägigen Trainingslager am Tegernsee stimmte sich die Mannschaft auf die neue Saison ein. Die Saison begann auf dem von Olf Lorch perfekt vorbereitetem Rasen erfolgreich. Der Kreisoberligist VfB Marburg (wurde später auch Meister der Kreisoberliga) konnte nach spannendem Spiel im Elfmeterschießen aus dem Krombacher Pokal geworfen werden. Erst in der 3. Runde (Achtelfinale) schied man gegen den VfL Neustadt (wurde später Meister der A-Liga) aus. Die ersten Spiele wurden mit 5:2 in Erfurtshausen und einem 8:1 zuhause gegen Germania Betziesdorf gewonnen. Schnell nahm man eine provisorische Anzeigentafel für die teils hohen Spielergebnisse in Betrieb. Das 13:1 (Halbzeitstand 5:1) gegen den TSV Wittelsberg am 6. September 2014 mit 6 Treffern von Nicolai und 4 Treffern von Andre war das höchste Ergebnis der gesamten Saison.
Nach vielen Gesprächen und Abstimmungsterminen mit den einzelnen Gremien wurde am 15. Oktober 2014 der Förderantrag für den Umbau des Vereinsheims unter dem Titel „Projekt Erweiterung des Vereinsheims der Spvgg. 1930 Rauischholzhausen – Für die Zukunft unseres Vereins!“ eingereicht. Der Bauantrag für das neue Vereinsheim wurde am 3. November 2014 beim Landkreis gestellt.
Mit Schreiben vom 4. Mai 2015 erteilte die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Marburg-Biedenkopf die Baugenehmigung ohne Auflagen für das neue Vereinsheim.
Am 7. Mai 2015 folgte die Genehmigung des Vorhabens durch das Hessische Ministerium des Innern und für Sport. Am 15. Mai wurde der vorzeitige Baubeginn ebenfalls genehmigt.
Die Senioren-Fußballer erreichten ihr Ziel Meister zu werden nicht und mussten am Ende der Saison 2014/2015 mit dem 2. Tabellenplatz der B-Liga Marburg II zufrieden sein. Mit Nicolai Lorch als dem Torschützenkönig mit 51 Treffern und der Auszeichnung als offensivste Mannschaft mit 155:36 Toren wurde die Torreichste Saison beendet.
Entschädigt wurden Spieler und Zuschauer mit zwei tollen Relegationsspielen gegen den Zweitplatzierten der B-Liga Marburg I und dem Vorletzten der A-Liga Biedenkopf. Nach dem 2:2 auf den Afföllerwiesen gegen den 1. FC Waldtal, nach 2:0 Rückstand, mit den Torschützen Johannes Fischer und Andre Traut, stand fest, dass es für uns ein „Endspiel deheem!“ gab. Im zweiten der insgesamt drei Relegationsspiele konnte die SG Dautphetal einen knappen 1:0 Erfolg über den 1. FC Waldtal erringen. Somit wurde dann die dritte Begegnung wirklich zum Endspiel um Auf- oder Abstieg.
In einem denkwürdigen Spiel gegen die SG Dautphetal machte die Spvgg. am 9. Juni 2015 den Aufstieg in die A-Liga perfekt. Über 600 Zuschauer waren Zeuge eines Sturmlaufes, wie ihn selten eine Mannschaft in einem Relegationsspiel gezeigt hat. Zu diesem Spektakel waren folgende Spieler von Trainer Frieder Deubert nominiert worden: Sven Lesch, Wolfgang Nahrgang, Philipp Blankenberg, Lukas Behle-Schalk, Dennis Visosky, Marcel Zimmer (Kapitän), Robin Ebinger, Andre Traut, Patrick Traut, Nicolai Lorch und Matthias Clasani. Eingewechselt wurden Johannes Fischer, Tobias Münn und Marco Schubert. Auf der Ersatzbank saßen Kai Zweckerl, Thomas Heckmann, Manuel Better und Dominik Siebert. Am Ende lautete das Ergebnis 8:1 für unsere Mannschaft. Die Tore erzielten 1:0 Robin Ebinger (8.), 2:0 Andre Traut (17.), 3:0, 4:0 Nicolai Lorch (47., 62.), 5:1 Nicolai Lorch (70.), 6:1 Lukas Behle-Schalk (71.), 7:1 Patrick Traut (80.) und das 8:1 durch Andre Traut (86.). Dieser Erfolg ist umso höher zu bewerten, dass die Spieler der Aufstiegsmannschaft, bis auf Philipp Blankenberg aus Rauschenberg, alle aus Rauischholzhausen kommen und nahezu ausnahmslos aus der eigenen Jugend hervorgegangen sind. Nicht zu vergessen die Reserve, die ebenfalls bis auf wenige Ausnahmen, ausschließlich aus Rauischholzhäuser Spieler besteht. Nach neun Jahren ununterbrochener Trainertätigkeit hatte Frieder Deubert eine Mannschaft geformt, die auch in der A-Liga bestehen kann. Darauf sind wir sehr stolz.
Der SV Beltershausen wurde zum 1. Juli 2015 in die FSG Ebsdorfergrund aufgenommen.
Gleichzeitig endete für die Spvgg. nach drei Jahren die Aufgabe „Federführender Verein“ in der FSG zu sein.
Unmittelbar nach den umfangreichen Feierlichkeiten um den Aufstieg mit Traktorfahrt durch die Nachbargemeinden und dem Ehrungsabend des Kreisfußballausschusses in Bauerbach wurde der Umbau des Vereinsheims in Angriff genommen. Am 13. Juni wurde das Vereinsheim, im Sprachgebrauch „Stalingrad“ genannt, endgültig abgerissen. Was am 21. Dezember 1981 als Gerätehaus genehmigt und in den Jahren danach mehrfach umgebaut wurde, hatte seine Schuldigkeit getan. Unzählige, ungezählte Stunden wurde hier besprochen, über uns und andere, Pläne geschmiedet, gefeiert! Tragödien, Niederlagen – aber am liebsten Siege. Mit dem Abbruch des ehrwürdigen Vereinsheims ist ein Stück Geschichte gelöscht worden. Die Erinnerungen daran werden bleiben.
Schon eine Woche später war das Areal komplett geräumt und der Aufbau des neuen Vereinsheims wurde mit zuvor nicht für möglich gehaltenem Einsatz vieler Vereinsmitglieder in Angriff genommen. Unter der Federführung von Dirk Faulstich und dem Einsatz der hoch motivierten Vereinsmitglieder waren innerhalb von knapp drei Wochen alle Tiefbau- und Fundamentarbeiten soweit fortgeschritten, dass am 3. und 4. Juli, den beiden heißesten Tagen im Juli 2015 mit knapp an die 40°C, das Holzfachwerk aufgeschlagen werden konnte. Ein nachfolgendes Richtfest gehörte dazu.
Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 85-jährigen Bestehen der Spvgg. wird am 11. Juli der Jubiläumsabend in der festlich, in den Vereinsfarben grün-weiß, geschmückten Mehrzweckhalle unter der Schirmherrschaft von Landrätin Kirsten Fründt sein.
Grußworte von Andreas Schulz (Bürgermeister), Jürgen Hertlein (Vorsitzender Sportkreis Marburg-Biedenkopf, LsbH), Peter Schmidt (Kreisfußballwart HFV), Rolf-Werner Schmittdiel (Kreiswart Tischtennis HTTV), Klaus Reese (1. Vorsitzender Turngau Oberlahn-Eder HTV), Andreas Bartsch (Vorstand Sparkasse Marburg-Biedenkopf), Vereinsvertretern der Gastvereine und Helmut Vogler (Ortsvorsteher und für Ortsvereine) werden einen würdigen Rahmen bilden. Von den Vertretern der Verbände werden im Anschluss an die Grußworte 19 Ehrungen für verdiente Mitglieder vorgenommen. Die „Dance Girls“ der Spvgg. unter der Leitung von Melina Bonnard werden an diesem Abend ebenfalls eine Kostprobe ihres Könnens geben.
Für den sportlichen Rahmen des Jubiläums sorgen die Spiele des VII. Scholl & Hoffrichter Cup, einem Fußballpokalturnier für Seniorenmannschaften. 10 Vereine, von der B-Liga bis zur Gruppenliga, werden an dem Turnier teilnehmen. Zum Endspieltag am 12. Juli 2015 haben dann auch unsere Nachwuchsfußballspieler des Juniorenfördervereins JFV Ebsdorfergrund Gelegenheit, sich mit den Gleichaltrigen der JSG Stadt Amöneburg zu messen.
Am 24. Juli 2015 sollen wir aus der Hand von dem Hessischen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer den Förderbescheid zum Neubau des Vereinsheims erhalten. Mit der nun zweiten Förderung aus dem Konjunkturprogramm „Sportland Hessen“ erhalten wir einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Vereinsheims, auf das Generationen von Vereinsmitgliedern gewartet haben, der Bau eines eigenen, schmucken Vereinsheims, ausgestattet mit einem großen Gemeinschaftraum, modernen, sanitären Anlagen und einem Raum für das Vereins-archiv. Das nach den heute geltenden Regeln der Baukunst unter Berücksichtigung der neuesten Wärmeschutzverordnung zu errichtende Gebäude wird an bekannter Stelle neben dem Sportplatz entstehen. Der Energieausweis des neuen Gebäudes zeigt, dass der erreichte Wert des Energiebedarfes bei einem Drittel des Anforderungswertes der aktuellen Energieeinsparverordnung liegen wird. Dies, als unser Beitrag zur Nachhaltigkeit. Die Arbeiten sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Es kann aktuell bereits von vielen Geldspenden zur Unterstützung des Neubaus berichtet werden. Das finanzielle Volumen der Arbeiten wurde bei Antragstellung auf ca. 100.000 € geschätzt. Der Verein soll zum 1. Januar 2016 schuldenfrei sein.
Durch diese Maßnahme wird erstmals die Möglichkeit geschaffen, dass alle Abteilungen des Vereins in einem adäquaten Raum zusammen kommen können. Das Vereinsleben wird dadurch sicherlich stark profitieren und der Grundstein für weitere positive Entwicklung ist gelegt. Der gesamte Verein freut sich auf die Fertigstellung des Projekts.
Mit dem 1. Spieltag am 2. August 2015 beginnt für unsere Fußballmannschaft in der A-Liga Marburg der Spielbetrieb der Saison 2015/2016 weiterhin mit dem Trainer Frieder Deubert. Erneut haben wir dazu zwei Seniorenmannschaften angemeldet. Mit einem perfekten Sportgelände und einem zeitgemäßen Vereinsheim sind die Voraussetzungen optimal.
Aufgeschrieben von Kurt Vollmer († 16.01.1987) bis 1985
ergänzt durch Berthold Ebbighausen und Dieter Grün 1985 bis 2005
erweitert durch Dieter Grün und Siegfried Baldreich 2005 bis 2015