Im Vorbericht der OP hielten sich beide Trainer bedeckt und lobten die Offensive der jeweils anderen Mannschaft. Nach dem Spiel in Wohratal, welches der RSV genauso mit 4:2 für sich entscheiden
konnte, wie wir am letzten Samstag zuhause, hatte der RSV die Tabellenführung übernommen. Von daher war das Spiel der Nachbarn auch das Spiel des Spieltages, Erster gegen Fünfter.
… und so kam es dann auch. Am Tag zuvor wurden noch die Tipps der Kenner abgefragt. Von 1:3, 3:3, 1:2, 2:2, 4:4 war alles dabei. Jeder hoffte, dass unsere Farben
ohne Niederlage gegen den Tabellenführer bestehen konnten. Es waren aber nicht die Sturmreihen, die wie von den Trainern vermutet das Spiel bestimmten, sondern in mindestens 4
Situationen unsere Abwehr, die Spielentscheidend wirkte.
Der Reihe nach. Mit vierminütiger Verspätung kam unsere Elf aus der Kabine. Sicher Beleg dafür, dass unserer Trainer alle Register zog um die Mannschaft
einzustimmen. Das sah auch sehr gut aus, was in der ersten Halbzeit abgeliefert wurde. Der RSV kam nicht ins Spiel und das Spielgeschehen wurde von unseren Spielern diktiert. Was fehlte war der
letzte Pass der in zählbares umgemünzt wurde. Sven verlebte im Tor einen geruhsamen Spätnachmittag. Aus dem Nichts in der 31. Minute der Führungstreffer für den RSV. Durch die spielerische
Überlegenheit, rückte unsere Abwehr weit auf, ein kluger Pass der Roßdorfer nach unserem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte genügte um unsere Abwehr zu übertölpeln, Sven kam vielleicht etwas
spät heraus und wurde überlupft. Unser darauf folgendes anrennen wurde 3 Minuten später belohnt. Einem weiten Abschlag ging Andre hinterher und setzte sich mit Torwart und Verteidiger am 16er
auseinander. Den Abpraller nutzte Dennis um aus 18 Meter ins leere Tor zu treffen. Wir freuten uns so sehr und so lange über den verdienten Ausgleich, dass wir den folgenden Anstoß und die
daraus resultierende Aktion nur im Tiefschlaf erlebten. Der RSV nutzte den black out und erzielte den erneuten Führungstreffer zum 2:1. Anerkennend ist festzustellen, dass die Mannschaft
nicht aufgab und unbedingt noch vor der Pause den Anschlusstreffer erzielen wollte. Der wäre Nicolai in der 41. Minute fast gelungen. Sein Kopfball sprang vom Pfosten zurück und das leicht
überraschte Urgestein Harry Luzius im Tor des RSV konnte den Ball in die Arme nehmen. Mit 2:1 ging es in die Halbzeitpause.
Die zweite Halbzeit begann erneut mit Vorteilen für uns Der Ball lief gut und die Spieler standen gut gestaffelt. Die 56. Minute brachte den
erneuten Ausgleich. Andre verlängerte per Kopf auf Nicolai. Unser Sturmführer erzielte an seinem 22. Geburtstag in bewährter Manier den Ausgleich. Er lies zwei Verteidiger aussteigen
und mit dem anschließenden Schuss auch dem Torwart keine Möglichkeit der Abwehr. Wir hatten das Spiel unter Kontrolle. Roßdorf erkannte aber den Schwachpunkt in unserem Spiel. Unsere Abwehr stand
an diesem Spieltag zu hoch und war in der Ballkontrolle einfach ungenügend. Das machte DEN Unterschied im Spiel der beiden Mannschaften aus. Wir traten in der Abwehr mehrfach über den Ball
bzw. waren nicht in der Lage den Ball sicher zu spielen, die RSV-Abwehr stand sicher und traf nahezu jeden Ball beim ersten Schlag. Das war in der 61. und 74. Minute der Unterschied,
der zwei weitere geschenkte Tore für den RSV brachte. Das Spiel erfuhr damit eine unerwartete Wende. In der 81. Minute dann allerdings ein blitzsauberes Tor des RSV zum 5:2, wo die
Spieler einfach gedankenschneller waren. Das 6:2 nach einer Ecke reihte sich nahtlos ein. Wo wir noch in Gedanken waren, wie der Ball zu klären sei, knipsten die nun in Oktoberfestlaune
spielenden Hausherren. Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass an dem Tag mehr drin war, wie das deutliche Ergebnis aufzeigen will. Die etatmäßigen Abwehrspieler Kai und Lars wurden ebenso
schmerzlich vermisst wie die Offensivkräfte Patrick und Thomas. Ein Kompliment an den Schiedsrichter der Partie. Der Vorsitzende der Schiedsrichtervereinigung Frankenberg, Wolfgang Zarges, hatte
das Spiel jederzeit unter Kontrolle und musste bei allem Einsatz nur eine gelbe Karte gegen den RSV ziehen. Das ist auch ein Zeichen dafür, dass unsere Abwehr keinen Zugriff auf
ihre Gegenspieler bekamen. Bei vier Treffern standen die alleine auf weiter Flur. Da gilt es alles daran zu setzen, die Abwehr ligatauglich einzustellen. Mit 48 erzielten Treffern stehen wir nach
dem Samstagsspiel hinter dem RSV Roßdorf auf Platz zwei in der Torstatistik. Die Gegentrefferstatistik weist uns auf Platz 11 aus. Da gibt es einiges zu tun.
Die Reserve zeigte sich am Samstag als Sahneschnitte. Ein sicherer 4:1 Sieg nach 2:0 zur Halbzeit (2 Tore von Sinan) und weiteren Toren von Kai und Klaus waren in
der Deutlichkeit nicht erwartet. Der Gegentreffer verschönte das Ergebnis für den RSV. Der sehr junge Schiedsrichter Maximilian Lotz aus Marburg, benötigte nur 3 gelbe Karten um das Spiel sicher
zu leiten. Das war ebenfalls eine prima Leistung.