Die wie gewohnt zahlreich nach Amönau mitgereisten Fans der Spvgg. rieben sich verdutzt die Augen: Im Tor stand weder unsere Nr. 1 Daniel noch der anwesende Ingo. Nein es war zur Überraschung aller, möglicherweise auch zu seiner eigenen, unser Urgestein Marco Schubert. Aufgrund der vielen und zum Teil auch kurzfristigen krankheits- und verletzungsbedingten Absagen konnte unser Team nur mit Nils als einzigem Ersatzspieler die Fahrt nach Wetter antreten. Es fehlten mit Nico, Basti, Till, Daniel, Leo, Ingo und Renè gleich sieben Spieler, die in den letzten Wochen größtenteils in der Anfangsformation zu finden waren.
Zu allem Unglück verletzte sich Jannik nach nur 5 Spielminuten am Knie und musste humpelnd vom Platz geleitet werden. Für ihn kam Nils aufs Feld. Ungeachtet der personellen Probleme legte unsere Mannschaft los wie die Feuerwehr und erspielte sich gleich in den ersten 15 Minuten mehrere gute Möglichkeiten, bei denen jedoch die Präzision im Abschluss fehlte. Die Wetteraner kamen erst nach 20 Minuten das erste Mal gefährlich vor Marcos Kasten. Der hatte jedoch in der ersten Hälfte wenig bis gar nichts zu tun und machte quasi als Libero eine gute Figur. Etwas Glück hatten wir bei einem Abseitstreffer der Gastgeber kurz vor dem Pausentee.
Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern das gleiche Bild, die Spvgg. drängte auf das 1:0. In der 48. Minute fiel dann der längst fällige Führungstreffer für den Tabellenführer. Nach einer Ecke von rechts nagelte Thorsten den Ball per Kopf unter die Latte, den Abpraller musste Janis ebenfalls per Kopf nur noch eindrücken. In der Folge beherrschte unsere 11 weiterhin das Spiel und kam zu weiteren guten Einschussmöglichkeiten durch Andrè und Thorsten. Nach gut 65 Minuten lies Dominik die halbe Mannschaft Wetters wie Slalomstangen stehen und verzog leider freistehend vor dem Tor. Kurz darauf setzte sich Nils wunderbar auf der linken Seite durch, scheiterte jedoch mit einem Abschluss am Keeper. Die fehlende Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft im Abschluss sollte sich dann in der Schlussphase rächen. Nach einem unnötigen Ballverlust im Aufbauspiel kam es zu einem Freistoß für Wetter aus zentraler Position etwa 20 Meter vor dem Kasten. Der auch nach Marcos Aussage „möglicherweise“ haltbare Schuss brachte den Ausgleich in der 84. Minute. Kurz danach verfehlte Tristan mit einem Seitfallzieher nur knapp das Gehäuse. Im Gegenzug dann der Siegtreffer der Gastgeber mit einem Sonntagsschuss in den Torwinkel, bei dem auch ein gelernter Torwart das Nachsehen gehabt hätte. Unsere Elf vermochte es auch in der aufgrund von unzähligen Verletzungspausen üppigen Nachspielzeit nicht mehr, einen Punkt zu retten.
Am Ende die erste, wenn auch vermeidbare, Niederlage nach über einem halben Jahr! Die junge Mannschaft aus Wetter feierte ihren zweiten Sieg gegen den Spitzenreiter indes wie einen Aufstieg. Allzu viele Ausrutscher dürfen wir uns nun nicht mehr erlauben, um das noch vorhandene Punktepolster nicht aufzubrauchen. Am Sonntag kommt die Zweitvertretung des FSV Cappel, die in der Rückrundentabelle immerhin den 4. Platz belegt. Da haben wir hoffentlich wieder einen Großteil der Ausfälle an Bord und wollen mit voller Kraft und Konzentration den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft machen.
Forza Spvgg.!