SG Dautphetal – 1. FC Waldtal 1:0 (1:0)
„Unsere Taktik ist voll aufgegangen!“ FUSSBALL SG Dautphetal darf nach 1:0-Heimsieg gegen 1. FC Waldtal weiter an den Erhalt der A-Liga glauben DAUTPHE Die SG Dautphetal darf weiter fest daran glauben, ihren Platz in der Fußball-A-Liga Biedenkopf zu behalten. Die Kicker aus Dautphe und Mornshausen/D. gewannen am Samstag ihr erstes Relegationsspiel mit 1:0 gegen den 1. FC Waldtal, dessen Aufstiegstraum damit geplatzt ist. Im abschließenden Spiel der Dreierrunde bei der SpVgg Rauischholzhausen genügt dem Hinterländer A-Ligisten am Dienstag nun schon ein Unentschieden zum Klassenerhalt, weil sich die beiden B-Liga-Vizemeister im Auftaktmatch 2:2 getrennt hatten. Die Kreisfußballwarte Heinz und Peter Schmidt stellten vor der Samstagspartie in Dautphe nochmals klar, dass in der Relegationsrunde definitiv nur ein A-Liga-Platz vergeben wird. Damit waren die Voraussetzungen auch klar abgesteckt: Waldtal musste gewinnen, um eine ernsthafte Aufstiegschance zu wahren, Dautphetal konnte dementsprechend in Lauerstellung gehen. SG-Spielertrainer Florian Schneiders Grundaufstellung legte denn auch das Hauptaugenmerk auf eine stabile Defensive um die gelernte Offensivkraft Timo Bernhardt. „Timo ist taktisch hervorragend geschult, technisch beschlagen, er gewinnt jedes Kopfball- und jedes Laufduell. Hinten war er für uns heute einfach wichtiger“, erklärt Schneider seinen Schachzug, der auch dem urlaubsbedingten Fehlen von Spielgestalter Johann Tissen sowie Kapitän und Defensivkraft Stefan Schmitt geschuldet war. Schneiders Taktik sah freilich auch ein schnelles eigenes Tor vor, und das schien schon mit dem ersten Angriff geschafft. Schneider selbst flankte hoch vor Waldtals Fünfmeterraum, Daniel Gerlach ging in den Luftkampf mit FC-Keeper Alexander Rabe und köpfte die Kugel ins Netz. Kein Tor, entschied Schiedsrichter Oliver Klein und begründete dies später: „Der Torwart war mit beiden Händen am Ball“. Rabes Onkel war anderer Ansicht. „Sicher hatte Alex den Ball nicht. Es war ein Tor“. Eine Minute später setzte Gerlach den Ball erneut in die Maschen, diesmal entschied der Referee auf Abseits. Vor gut 300 Zuschauern entwickelte sich in der Folge ein intensiv geführtes Kampfspiel, dessen Härte auch an insgesamt zehn gelben Karten ablesbar ist. Die erste davon kassierte Timo Bernhardt für ein rüdes Foul an Michael Rübe. Timo Bernhardt passt, Florian Schneider trifft und Lorenz Müller hält den Sieg mit Glanzparaden fest Den Schneid abkaufen ließ sich der FC-Spielertrainer davon nicht. Er blieb Initiator des Waldtaler Angriffspiels, das auf Toptorjäger André Müller ausgerichtet war, vom starken Dautphetaler Abwehrverbund aber immer wieder erstickt wurde. Die Heimelf war mit ihren Kontern weit gefährlicher. In der neunten Minute sah sich Daniel Gerlach erneut benachteiligt: Benjamin Weigel war den aufgerückten Gästen über die rechte Seite enteilt und passte auf den zentral postierten Stürmer, der im Zweikampf zu Boden ging. Der Elfmeterpfiff blieb aus. Kein Konter ging dem 1:0 voraus. Timo Bernhardt hatte an der Mittellinie alle Zeit der Welt und leichte Wahl bei der Suche nach dem Ziel seines Passes. Florian Schneider stand völlig blank, nahm den Ball an, marschierte noch ein paar Meter und schweißte die Kugel ins kurze Eck (17.). Waldtals erste Großchance entsprang einem Aussetzer von SG-Verteidiger Sascha Gerlach, der Rübe den Ball quasi auflegte. Dessen Flachschuss zischte einen guten Meter am Kasten vorbei (29.). Auf der Gegenseite vergab Okan Özdemir in seinem ersten Match nach langer Verletzungspause nach Weigel-Freistoß mit einem schwachen Kopfball das 2:0 (36.). Der im Strafraum allein gelassene Daniel Gerlach köpfelte den Ball nach Weigel-Flanke über den FC-Tormann hinweg, aber auch knapp am langen Pfosten vorbei (43.). Auch Waldtal wurde vor der Pause noch einmal gefährlich, als Rübe den Ball an den Fünfer schnippste. Doch Keeper Lorenz Müller räumte gegen Sadcoby Davis und André Müller gnadenlos auf. Der für Urlauber Jonas Schmidt im SG-Tor stehende Hüne rückte in der stärksten Gästephase in den Brennpunkt des Geschehens. Zunächst pflückte Müller Randy Wagner das Leder vom Scheitel (58.), dann parierte er einen Davis-Schuss und blockte den Ball vor dem nachsetzenden Wagner (62.). Als Davis nach einem Fehlpass im Strafraum völlig frei zum Schuss kam, verhinderte Lorenz Müller das 1:1 mit einer Glanzparade (65.). Seine größte Tat folgte drei Minuten später. André Müller wurde, mit dem Rücken zum Tor im Sechzehner stehend, angespielt und zog aus der Drehung mit links ab. Im Fallen riss Lorenz Müller den Arm hoch und wehrte das Geschoss ab. Am Ende ging den Gästen ein bisschen die Puste aus und Dautphetal hätte bei zwei Kontern frühzeitig alles klar machen können. Der eingewechselte Jannik Rosenstengel setzte den Ball aber am Tor vorbei (69.), Sebastian Muth wurde nach einem starken Alleingang mit durchaus zweifelhaften Mitteln gestoppt. So mussten die Hinterländer bis zur 96. Minute warten, bis sie jubeln durften. „Es war schwierig für uns: Die stehen tief und wir mussten ständig anrennen. Trotzdem hatten wir genügend Chancen, bloß hat uns die Cleverness gefehlt.“, beklagte der enttäuschte Michael Rübe den frühen Rückstand seiner Truppe. Florian Schneider strahlte hingegen über alle Backen: „Unsere Taktik ist voll aufgegangen. Wir haben ein frühes Tor gemacht und den Gegner anlaufen und sich müde rennen lassen. Ich denke, unser Sieg war völlig verdient“. Dautphetal: Lorenz Müller – Sascha Gerlach, Muth, Timo Bernhardt, Grossmann, Freund, Daniel Gerlach (90.+4 Tobias Bernhardt), Cam (66. Rosenstengel), Schneider, Özdemir, Weigel. – Waldtal: Rabe – Koroma (81. Eiwieser), Sordina, Greif (27. Sommer), Davis, Wagner, Nikola, Akci, André Müller, Rübe, Bekir. – Schiedsrichter: Oliver Klein (TSV Steinbach). – Zuschauer: 300. – Tor: 1:0 Schneider (17.). Textquelle: Sport in Mittelhessen – mittelhessen.de